Plastik oder Metall, mit einem metrischen oder PG-Gewinde, Betriebstemperaturbereich, IP-Bewertung, EMC-Abschirmung, Zugentlastung, riss- und knicksichere Kabel, ... dies sind ein paar der gängigsten Fragen, die Sie beantworten können sollten, um eine Kabelverschraubung auszuwählen, die für Ihre Anwendung geeignet ist. So wie es auch bei uns in der Elektronikbranche gang und gäbe ist, gibt es Anwendungen, bei denen eine „universelle Standardverschraubung“ ausreicht. Es gibt jedoch auch Anwendungen, bei denen es auf nahezu jeden Parameter ankommt (bei Explosionsgefahr in explosiven Umgebungen). Eine Verschraubung hat grundsätzlich 2 Hauptfunktionen: den Kabeldurchgang durch eine Gerätetafel abzudichten und ebenfalls das Kabel mechanisch zu fixieren, um Kabelbewegungen oder Drehungen in einer Verschraubung zu verhindern. Eine weitere oftmals wichtige Anforderung ist die Druckentlastung eines Kabels und der Schutz vor Kabelschäden bei häufigen Kabelbewegungen. Alle üblichen Plastik- oder Metallkabelverschraubungen sind so konzipiert, dass ihr Gehäuse auf einer Seite, die an eine Gerätetafel montiert wird, ein Außengewinde aufweist. Diese Gewinde sind entsprechend der älteren deutschen Norm DIN 46320 (ersetzt am 31.12.1999) für metrische Verschraubungen (M12, M16,...) oder PG-Verschraubungen (PG9, PG11, ...) ausgelegt. PG-Verschraubungen waren und sind sehr weit verbreitet. Für neue Anwendungen wird jedoch ausdrücklich empfohlen, ausschließlich metrische Kabelverschraubungen zu verwenden. Metrische Kabelverschraubungen weisen auf lange Sicht das beste Potenzial sowie reichhaltigste Angebot in diesem Segment auf, während das PG-Segment schrittweise zurückgeht. Der Hauptunterschied zwischen PG- und M-Gewinden sind die standardisierten Dimensionen und die Gewindehöhe (Pitch). Die unterschiedlichen PG/M-Gewinde spiegeln sich in den verschiedenen Kabeldurchmessern wider, die diese Verschraubungen abdecken können. In der angehängten Tabelle wird dies verständlich gemacht und in Dokument Lapp T23 – Kabelverschraubungen wird auf den Austausch von PG-/metrischen Verschraubungen eingegangen.
Ein Vorteil metrischer Verschraubungen ist, dass die am häufigsten verwendeten Größen M12 bis M32 einen größeren Bereich an Kabeldurchmessern abdecken, als PG-Verschraubungen – dies bedeutet, dass M25-Verschraubungen als Ersatz für PG13,5-Verschraubungen im oberen Bereich, als voller Ersatz für PG16-Verschraubungen und als nahezu vollständiger Ersatz für PG21-Verschraubungen fungieren können.
Ein kleiner Malus metrischer Verbindungen zeigt sich bspw. bei der kleinsten standardmäßigen metrischen Verbindung - die Größe M12 ist für Kabel ab 2,5 mm geeignet, wohingegen mit der Größe PG7 Kabel ab 2,5 mm fixiert werden können. Hierfür gibt es jedoch eine einfache Lösung – sogenannte reduzierte Verschraubungen, wie bspw. die SKINTOP STR-M, verfügen über dickere Abdichtungen und können somit wesentlich dünnere Kabel fassen (bspw. M12 für Kabel mit 1-5mm).
Falls Sie sich nicht täglich mit Produktkatalogen für Kabelverschraubungen beschäftigen, sind Sie vielleicht zu dem Schluss gekommen, dass für jedes einzelne Kabel eine separate Kabelverschraubung erforderlich ist. Dem ist jedoch nicht so. Auf dem Markt sind ebenfalls Standardverschraubungen erhältlich, die über Abdichtungen verfügen, welche mit verschiedenen Öffnungen geformt sind (es gibt auch separate Abdichtungen mit mehreren Öffnungen). Dies ist eine sehr hilfreiche Lösung, um an einer Gerätetafel Platz zu sparen und vor allem für dünnere Kabel geeignet.
Gängige Universalverschraubungen, die sich in unserem Sortiment befinden, werden mit einer Befestigungsmutter geliefert – dies ist vor allem bei der Befestigung an ein dünnes Panel hilfreich, an dem keine Gewinde zugeschnitten werden können. Viele Verschraubungen werden jedoch standardmäßig nur mit einer Mutter geliefert, wenn diese ausschließlich für eine Schraubbefestigung an ein Panel konzipiert sind. Es ist in jedem Fall stets möglich, Plastik- und Metallmuttern separat zu erwerben. Für einen zuverlässigen Kontakt selbst in Metallboxen, die eine mit Lackfarbe oder ähnlichem behandelte Oberfläche aufweisen, sind zudem Metallmuttern mit Schneidkanten verfügbar.
Gleichermaßen sollten wie bei allen anderen Anwendungen, wo Schrauben und Muttern zum Einsatz kommen, „ungefähr“ die gemäß Dokument Lapp T21 beschriebenen empfohlenen Drehmomente eingehalten werden.
Ein Kapitel für sich sind Verschraubungen für „EMC“- sowie explosive Umgebungen, in denen üblicherweise ein idealer Kontakt zu der Metallabschirmung (Schutz) eines Kabels sowie zu der Gerätetafel selbst erforderlich ist.
Abgesehen von standardmäßigen Kabelverschraubungen können wir Sie auf Anfrage mit Verschraubungen aus dem Sortiment von Lapp Kabel – insbesondere aus den Produktreihen SKINTOP® und SKINDICHT®-beliefern.
Bitte kontaktieren Sie uns bei Interesse über die E-Mail-Adresse verkauf@soselectronic.de.
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